CDU-Landtagsabgeordnete beim ambulanten Pflegdienst „socius curandi“
V. l.: Martina Kühnel, Frank Oesterhelweg, Melissa Eberius, Sarah Grabenhorst-Quidde, Holger Bormann und Volker Meier. Foto: privat
Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg, Volker Meyer, Sprecher der CDU im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, sowie die CDU-Landtagskandidaten Sarah Grabenhorst-Quidde und Holger Bormann informierten sich beim ambulanten Pflegedienst über die aktuelle Situation in der Pflege.
Geschäftsführerin Martina Kühnel erklärte die Auswirkungen des bestehenden Pflegenotstandes: „Durch die fehlenden Pflegefachkräfte und Pflegekräften ist vor allem die ländliche Versorgung stark in Gefahr. Es sind nicht nur die Pflegekräfte die fehlen, sondern auch die stark gestiegenen Preise für die Kraftstoffe, die mit der momentan schon knappen Vergütung der Wegegelder nicht mehr wirtschaftlich zu erbringen sind. Täglich müssen Versorgungsanfragen von allen Pflegediensten abgelehnt werden. Die stetig gestiegenen Anfragen nach Pflegeleistungen sind nicht mehr zu bewältigen. Auch die vorhandenen Pflegekräfte kommen durch die noch immer vorhandene Pandemie an die Grenzen ihrer Arbeitskraft. Arbeitsausfälle durch Quarantäne, Schließungen von Kinderbetreuungsstätten oder gekürzte Betreuungszeiten erschweren den Arbeitsprozess enorm und belasten die Pflegenden zusätzlich.
Die Betreuung der Kinder in unserer Stadt und im Landkreis ist nicht auf die Bedürfnisse der Pflege ausgerichtet. Hier fehlen Angebote zur Frühbetreuung und flexible Betreuungszeiten. Auch die Wochenenden werden nicht abgedeckt. Alle Pflegedienste haben sich in den letzten Jahren auf diese Situation eingestellt und es werden sogenannte “Muttertouren“ angeboten. Hier sind aber auch Grenzen erreicht. Unsere Patienten benötigen auch eine Versorgung außerhalb der angebotenen Kinderbetreuungszeiten. Mit einem flexibleren Angebot könnten wir auch das vorhandene Pflegeaufkommen besser bewältigen“, erläutert Martina Kühnel. Frank Oesterhelweg nahm diese Situation sehr ernst und versprach mit der Stadt und dem Landkreis diese Problematik zu besprechen und Lösungen zu finden.
Zusätzliche Probleme lösen die aktuelle Corona-Politik des Landes aus. Auf der einen Seite müssen die Pflegedienste strenge Auflagen erfüllen. Die Mitarbeiter werden wöchentlich mindesten zwei Mal getestet, hierfür wird zusätzliches Personal benötigt. Das sicher sinnvolle Tragen einer FFP2 Maske belastet die Mitarbeiter zusätzlich über den Tag. Mitarbeiter in der Pflege müssen geimpft sein, hier droht zusätzlicher Personalverlust und ungeimpfte Menschen, die in der Pflege arbeiten möchten, dürfen nicht mehr eingestellt werden. „Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden von unserer Seite begrüßt und wir haben seit dem Ausbruch der Pandemie alle Vorkehrungen zum Schutz unserer Patienten durchgeführt.
Nicht zu verstehen ist die Bundespolitik mit ihrer Uneinigkeit zum Schutz aller Bürger unseres Landes. „Was nutzt es, wenn die Pflege während der Arbeitszeit alle Schutzmaßnahmen einhält, geimpft und getestet ist, aber nach Feierabend in den überfüllten Geschäften auf Menschen trifft, die keine Masken tragen und das Verantwortungsbewusstsein für die Mitmenschen nicht in sich tragen?“, fragen Martina Kühnel und Melissa Eberius, Qualitätsbeauftragte des Pflegedienstes. Hier hat die Politik des Bundes und des Landes deutliche Defizite hervorgebracht. Die Menschen werden durch die Pflege geschützt, müssen aber selbst keine Verantwortung übernehmen.
Die Gesprächsrunde war sich einig, dass die Abschaffung der Maskenpflicht, vor allem im Einzelhandel ein Fehler ist, genauso wir die fehlende Einigung zur Impfpflicht.
Die Gesprächsrunden der Unionspolitiker mit der Pflege sollen in Zukunft regelmäßig weitergeführt werden. Ziel ist die Verbesserung der aktuellen Situation, das frühe Erkennen von anstehenden Problemen und ein besseres Verstehen der Akteure.