Rund 70 Akteure nahmen an Gesundheitskonferenz des Landkreises teil.

Landkreis. Rund 70 Akteure aus Gesundheitsberufen, Verbänden, Verwaltungen und Politik kamen auf Einladung des Landkreises Mitte November zu einer Gesundheitskonferenz im Saal der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel zusammen. Im Rahmen der Gesundheitsregion Niedersachsen sollen auch im Landkreis Wolfenbüttel bestehende Netzwerke vertieft werden, um Gesundheitsversorgung und –förderung zu verbessern. Dafür wurden neben Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion thematische Arbeitsgruppen gebildet, denen noch weitere Interessierte aus dem Gesundheitssektor beitreten können. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Maren Preuß von der Landesvereinigung für Gesundheit und der Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.

Den Fokus legte die Gesundheitskonferenz – die erste seit dem Neustart der Gesundheitsregion 2019 – auf die medizinische und pflegerische Versorgung im Landkreis Wolfenbüttel.

„Bevor wir den Blick nach vorne richten, ist noch einmal zu bemerken, dass die zurückliegenden
Jahre gerade für das Gesundheitswesen und die dort Beschäftigten mehr als herausfordernd waren. Zugleich hat sich in der Krise die Zusammenarbeit noch einmal intensiviert und ich bin allen Beteiligten sehr dankbar für diesen Einsatz“, sagte Kathrin Klooth, Dezernentin für Gesundheit und Recht im Landkreis Wolfenbüttel.

Perspektiven für Gesundheitsversorgung erarbeiten

In den drei großen Handlungsfeldern „medizinische Versorgung“, „pflegerische Versorgung“ und „gesundes Aufwachsen im Sozialraum“ sollen Arbeitsgruppen entstehen, die Vorschläge erarbeiten, wie bestehende Probleme gelöst und die gesundheitliche Versorgung verbessert werden kann.

Ein aktuelles Beispiel für eine gelungene und nachhaltige Verbesserung der Gesundheitsversorgung, so berichtete Dezernentin Klooth in ihrer Begrüßung, sei das Anfang November eingeweihte Regionale Versorgungszentrum in der Samtgemeinde Baddeckenstedt, deren Gesellschafter der Landkreis und die Samtgemeinde Baddeckenstadt sind.

Aktuell habe sich auch der Kreistag mit dem Thema der ärztlichen Versorgung im Landkreis beschäftigt. Er begrüße die Durchführung dieser Konferenz ausdrücklich und regt an, der Frage der ärztlichen Versorgung im Rahmen der zu bildenden Arbeitsgruppen weiter nachzugehen, so Klooth.

Zusammenarbeit und Wettbewerb um Fachkräfte

In den Vorträgen und der abschließenden Podiumsdiskussion wurden eine Rückschau auf die Herausforderungen, aber auch auf die vielen positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit während der Corona-Pandemie, gemacht. Betont wurde die gute Zusammenarbeit vieler Akteure. Zudem wurde eine große Bereitschaft signalisiert, auch für die Verbesserung der medizinischen Versorgung zusammenzuarbeiten und Lösungen zu entwickeln.

Eine große Herausforderung sei der Mangel an Fachkräften. Diese finden im Landkreis Wolfenbüttel durchaus gute Bedingungen vor. Allerdings gestalte sich die Situation im ländlichen Raum schwieriger als etwa im näheren Umfeld von Wolfenbüttel und Braunschweig. Mögliche Ideen zur Verbesserung der Versorgungssituation seien etwa Gemeinschaftspraxen oder der Aufbau von Medizinischen Versorgungszentren.

Hintergrund

Ziel der Gesundheitsregion ist eine stärkere Vernetzung der Gesundheitsakteure vor Ort und ein bedarfsgerechtes Versorgungssystem.

Die Entwicklung und Umsetzung von neuen medizinischen Versorgungs- und Kooperationsprojekten sowie Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sollen vorangetrieben werden. Vor dem Hintergrund der demografi schen Entwicklung und ihrer Auswirkung auf die Gesundheitsversorgung, ist das vorhandene Gesundheitssystem weiter zu entwickeln.

Bedarfe und Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen sollen künftig stärker in den Fokus genommen werden, um den vielfältigen Lebensbedingungen der Menschen in den unterschiedlichen Orten gerecht werden zu können.

Mehr zu Gesundheitsregion Landkreis Wolfenbüttel unter www.lkwf.de/gesundheitsregion


Quelle: Wolfenbütteler SCHAUFENSTER; Sonntag, 17. Dezember 2023 – Seite 3