Im Interview: Samantha Kawka von socius curandi

Wolfenbüttel. Menschen in der Pflege verrichten anstrengende, aber eben auch außerordentlich wichtige Arbeit. Immerhin zählt ihr Job zu den systemrelevanten Bereich des Arbeitsmarktes. Für viele Menschen kommt eine Tätigkeit in der Pflege nicht in Frage: In der heutigen Zeit in der Pflege arbeiten? Nicht wenige würden mit einem strikten „Nein!“ antworten. Aber Samantha Kawka weiß: Auf den Arbeitgeber kommt es an! Im Interview verriet die Pflegefachkraft, wie ihr beruflicher Alltag aussieht.

Pflegekraft mit Leib und Seele: Samantha Kawka – Foto: privat

Was machen Sie genau und wa-rum arbeiten Sie in der Pflege?

Ich bin examinierte Altenpflegerin mit den Qualifikationen Palliativfachkraft, Wundexpertin ICW und Pflegeberaterin. Zur Zeit absolviere ich meine Weiterbildung zur Praxisanleiterin. Meine tägliche Arbeit umfasst die Grund- und Behandlungspflege unserer Kunden. Es ist mir wichtig mit Aufmerksamkeit den Wünschen und Bedürfnissen der mit anvertrauten Menschen nachzukommen und genügend Zeit für ein offenes Ohr zu haben. Ich habe mich für die Ausbildung in der Altenpflege entschieden, weil ich zur Berufsfindung ein Praktikum in der stationären Langzeitpflege absolviert habe. Der Grundgedanke, den Menschen ganzheitlich zu sehen und nach seinen individuellen Bedürfnissen zu versorgen, hat meine Entscheidung zu diesem Beruf bestärkt.

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf am meisten? 

Das Sprichwort „Zu Hause ist es doch am schönsten“ trifft auf die ambulante Pflege zu. Unsere Kunden gewähren uns Zutritt in ihr persönliches Umfeld. Ich habe oft das Gefühl, nicht nur die „Pflegekraft“ zu sein, sondern für den Kunden sind wir oft mehr als das, wir gehören fast schon zur Familie.

Warum ist socius curandi Ihr Arbeitgeber?

Hier steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund. Mitarbeiter, wie auch unsere Kunden. 

Außerdem schätze ich es sehr bei socius curandi zu arbeiten, weil meine Stärken gefördert werden. In unserem Pflegedienst wird viel Wert auf Fort- und Weiterbildungen gelegt, um sich persönlich wie auch beruflich weiterzuentwickeln. Bei uns ist Teamarbeit gefragt. Es gibt kein Gefühl von Hierarchie und das Arbeiten im Team macht besonders Spaß. Jeder achtet auf jeden. Auch der Geschäftsführerin, Martina Kühnel, geht es um den Menschen.

Es gibt die Petition #Handelnstattklatschen. Warum engagieren Sie sich dafür?

Kurz gesagt, ist die ambulante Pflege in Gefahr, wenn auf der Landesebene jetzt nicht für eine gerechte Finanzierung der ambulanten Pflege gesorgt wird. Mit der Pflegereform von 2021, sind verschiedene Maßnahmen im Gesetzentwurf festgeschrieben worden. Wir Pflegekräfte haben – nicht erst in der Pandemie – gezeigt, wie wichtig wir für unsere Gesellschaft sind. #Handelnstattklatschen setzt sich für eine gerechte Entlohnung der Mitarbeiter im ambulanten Pflegedienst ein und fordert keine Konkurrenz der Entlohnung zu anderen Einrichtungen. Ich finde, jede Pflegekraft sollte für gleiche Arbeit und gleiche Qualifikationen auch das gleiche Gehalt bekommen.

Quelle: Wolfenbütteler SCHAUFENSTER, Ausgabe: Sonntag, 14. November 2021, Seite 4